In unserer Gesellschaft ist die Ansicht radikal, dass nicht nur ein gesundes Baby, sondern vor allem auch die physische und psychische Gesundheit der schwangeren und gebärenden Person zählt. Es ist drastisch, die hohe Interventionsrate und die mögliche Konsequenz von traumatisierenden Geburten zu beleuchten. Es ist zu viel verlangt, die individuellen Rechte und Bedürfnisse schwangerer und gebärender Personen zu respektieren. Es ist dramatisierend, die fehlende Augenhöhe und das Verweigern von Informationen gegenüber schwangeren und gebärenden Personen zu thematisieren. Es ist hysterisch, die starke Medikalisierung und Pathologisierung von Schwangerschaft und Geburt, die oft zu Objektivierung und Entmündigung führen, zu kritisieren. Es ist unerhört, Gewalt in der Geburtshilfe offen anzusprechen. Es ist revolutionär, die vielfältigen Erfahrungen von schwangeren und gebärenden Personen, einschließlich queerer, nicht-binärer Menschen, und Menschen mit Behinderung wertzuschätzen. Es ist kriminell, Schwangerschaftsabbrüche als das zu respektieren, was sie sind und sein sollten: individuelle, selbstbestimmte Entscheidungen und geltendes Recht. Es ist umstürzlerisch, soziale Ungerechtigkeiten und patriarchale Machtstrukturen, die reproduktive Erfahrungen beeinflussen, zu verändern.

Veränderung passiert nicht einfach. Es liegt an uns, sie einzufordern und zu gestalten. 

Immer wieder. Daran arbeite ich. Als feministische Doula.